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AutorenbildBirgit

Von Unkraut, Flut und Schätzen.


Vor einigen Wochen passierte die große Flutkatastrophe hier in Deutschland. Obwohl tagelang vom Wetterdienst vor Unmengen Regen gewarnt wurde, bin ich sehr unbesorgt in diese Tage gestartet. Irgendwie sind wir ja immer glimpflich davon gekommen und wir hier in Deutschland haben ja eigentlich so stabile Häuser, da passiert nicht viel.

Nun so kam es diesmal nicht. Es war und ist schrecklich, was in den verschiedenen Orten passiert ist. Total unbegreiflich-so nah hier bei uns, bei unserem -vermeintlich- sicheren Lebensstandart!!! Ich war erschüttert, wie wir alle und ich rufe Euch alle auf, betet weiter ohne Unterlass für die Menschen in den betroffenen Gebieten, denn sie leiden sehr. Ich habe von einigen Suiziden gehört- betet, das die Menschen Jesus als Hoffnung für ihr Leben finden, damit sie eine gute und sichere (ewige) Zukunft haben!

Obwohl unser Siegerland hier sehr verschont geblieben ist von den Unwettern, ist es doch für mich beim letzten Unwetter vor kurzem hier so gewesen, dass ich echt ein mulmiges Gefühl hatte. Anders als früher, als ich Gewitter einfach nur faszinierend fand, ist das Gefühl der Sicherheit irgendwie flöten gegangen. Sie war halt so nah, die Flut. Und irgendwie ist das auch etwas, was mir in den letzten (Corona) Monaten aufgefallen ist. Dieses Grundgefühl der Sicherheit ist irgendwie kleiner geworden. Vielleicht geht es Euch ähnlich. Für mich ein Grund mich in letzter Zeit nochmal viel mehr mit Gottes Wort und Jesus zu beschäftigen...da komme ich zur Ruhe, da finde ich Hoffnung und Zuversicht.

"Ja, vertraut dem Herrn für immer, denn er, unser Gott, ist ein starker Fels für alle Zeiten!" Jesaja 26,4


Aber was hat das Thema Flut denn jetzt mit Unkraut zu tun? Wie kriege ich da jetzt noch die Kurve ?!

Am 2. Tag nach den Fluten sah ich eine Frau im Fernsehen, die weinend und verzweifelt vor ihrem beschädigten Haus stand. Sie sagte in die Kamera:


" Gestern habe ich mir noch Sorgen ums Unkraut im Garten gemacht-

und heute ist der Garten weg!"


Dieser Satz ist bei mir hängen geblieben und ich denke viel über ihn nach. Über zu viel gemachte Sorgen, falsche Prioritäten, den Satz " Was werden wohl die anderen denken?" und meinen Garten:


Ich komme aus einem Zuhause, bei dem Ordnung und Sauberkeit, ein ordentliches Auftreten und die Meinung anderer darüber eine große Rolle spielten. Und Unkraut gab es bei uns nicht!!! Bis heute hat mein Papa eigentlich keine Ruhe, bis er mit der Harke auch das kleinste Fitzelchen unerwünschtes Grün entfernt hat- obwohl ihm mittlerweile Gartenarbeit wirklich schwer fällt, plagt er sich, damit alles schön ordentlich ist.

(Anmerkung: Und das ist ja auch ok so. Wer es ordentlich mag, der darf das ruhig so halten! Ich mag es auch gern ordentlich- ich mag nur nicht soviel Mühe und Zeit damit verbringen, es ordentlich zu machen *lach* und ich finde es nicht gut, Panik davor zu haben, was wohl die Nachbarn sagen, wenn mal was nicht 100% in Ordnung ist im Vorgarten)


Bei uns gibt es Unkraut, es ist nicht oberordentlich und es blüht an den Orten, wo es blühen soll und auch an ganz vielen anderen Orten hier im Garten grünt und blüht es, obwohl es so nicht von uns geplant war. Und ich erwische mich ab und an dabei, wie ich mich bei Gästen fast dafür entschuldige, das unser Garten ein bisschen chaotisch ist und so ungeplant wuchert. Dabei liebe ich meinen Garten eigentlich. Er passt zu uns. Bunt. Vielfältig. Voller Tiere...und eben ein bisschen kreatives Chaos. So könnte man sowohl meine Wohnung, als auch mich beschreiben ( ich habe ab und an 3-5 Katzen gleichzeitig auf dem Schoß...also passt "voller Tiere").

Aber es kommt nicht darauf an, wie unser Garten aussieht. Es ist egal, ob alles gestylt oder chaotisch ist, kurzer Rasen oder Bienenwiese, Webergrill oder Einmal-Aluschalengrill. Es ist egal, ob die Blumen teuer vom Gärtner gepflanzt wurden oder sich von selbst gesät haben...es ist egal, ob der Garten neu angelegt wurde oder irgendwie früher "entstanden" ist.

Morgen kann ihn die Flut mit sich reißen. Dann ist er weg.

Was bleibt dann noch von unserem Garten? Was hat wirklich Bestand?


Es sind Momente, die wir bis dahin in unseren Gärten, in unserem Zuhause verbracht haben.

Die Blumen angeschaut haben und dem Schöpfer für sie gedankt haben. Mit Freunden dort gegrillt haben und gute Gespräche geführt haben. Gelacht und geweint haben miteinander, ein Gläschen Wein oder ein Bier geteilt haben.

Im Abendlicht die Mücken in der Luft tanzen gesehen haben und spät - in Decken gewickelt-die Sterne und vielleicht sogar ne Sternschnuppe beobachtet zu haben- es sind die Momente, die bleiben. Das sind Schätze, die kann uns keine Flut nehmen. Geschenke, die der HERR uns schenkt.

Gastfreundschaft ist etwas, was in der Bibel sehr wichtig genommen wird.

Gäste einladen bedeutet immer auch Mühe, Arbeit und bei mir auch immer mal ein bisschen Überwindung, weil ich mich manchmal für unser (mein!) kreatives Chaos etwas schäme. Aber dann zu merken, die Menschen, die uns besuchen, nehmen uns so an, wie wir sind, freuen sich sogar und genießen die Zeit- das wiegt alles auf.

Deshalb möchte ich mir keine Sorgen mehr ums Unkraut machen und was andere davon halten könnten. Ich möchte meine Prioritäten richtig setzen. Ich möchte die Zeit nutzen, Schätze zu sammeln, die keine Flut wegspülen kann- Schätze im Himmel.


"Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die unvergänglich sind und die kein Dieb mitnehmen kann. Wo nämlich euer Schatz ist, da ist auch euer Herz." Matthäus 6,20&21





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