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  • AutorenbildBirgit

Einfach keine Worte mehr...

Gefühlte Ewigkeiten habe ich hier nichts mehr geschrieben...obwohl mein guter Vorsatz für 2024 -neben Abnehmen und mehr Bewegung natürlich ;)- ganz klar hieß: Wieder mehr im Blog schreiben.

Ich lieb das eigentlich sehr, meine Gedanken mit Euch zu teilen und es tut mir so gut, mich in Ruhe hinzusetzen und über Gott und meine Welt nachzudenken.



Aber irgendwie habe ich gerade keine Worte mehr für Euch...nicht nur für Euch keine Worte mehr, auch keine Worte mehr für die um mich herum und auch für mich selbst.

Ich bin sprachlos. Wortlos.

Ja, ich bin hilflos. Manchmal ziemlich haltlos. Leider oft auchmal hoffnungslos.

Und richtig ratlos.


Und das, obwohl ich doch als langjährige, mitarbeitererprobte Christin, so oft die perfekte Lösung, den guten Trost, das passende Bibelwort weiß. Das kann ich doch gut, ich erkenne doch so oft den Sinn hinter Gottes Handeln, selbst bei schlimmen Dingen, die mir und anderen widerfahren! Oder was???

Aber gerade nicht, gerade weiß ich gar nicht, was der Herr vorhat und warum.


Warum ist das so?


Ein Punkt ist sicherlich, wie gerade die Welt tickt. Das macht mich dünnhäutig.

Diese hippen Mainstream-Gesetze die überall auf der Welt gegen Gott und sein Wort erlassen werden, aber auch so "nah" am Handy die Massaker und den Terror der Welt mitzuerleben. Viel zu nah dran. Viel zu viel Gewalt.

Was Menschen anderen Menschen antun können, macht mich so traurig und ratlos.

Da kann man eigentlich nur die Hände zum Himmel heben und wehklagen-ein altmodischer Begriff, der in der Bibel vorkommt, aber ich finde ihn sehr passend.


All das macht mir zu schaffen, aber im Grunde ist es das Schicksal meiner Eltern, das mich gerade so still macht, so wenig andere Gedanken in meinem Kopf zulässt und ab und an ein leichtes Hadern mit meinem Herrn Jesus hervorruft.

Sie so arm, verletzlich und leidend zu sehen, diese beiden alten, vom Leben müden und auch sehr kranken Menschen...hach...es zermürbt so sehr.

Es frisst die Kräfte, die Hoffnung und den Mut für morgen auf.

Und ich habe einfach keine Antwort auf die Frage, warum Gott das so zulässt.

Ich finde keine. Zumindest keine Befriedigende.

Und das ist schwer für mich, die immer gerne alles geklärt haben will.

Warum holt er sie nicht heim?

Warum diese Qual?

Sie sind doch Christen und würden so gerne " heimgehen in seine Herrlichkeit"- wie mein Vater gerne sagt.

Und meine demenzkranke Mama? Sie hat immer die Oberstimme im Chor gesungen...beim Abwasch, bei der Hausarbeit, ob passend oder unpassend ;) hat sie gesungen, was das Zeug hält, so das ich als Kind am liebsten schonmal das Weite gesucht hätte.

Sie würde bestimmt so gerne im großen Chor im Himmel mitsingen zur Ehre Gottes.

Da, wo mein Schwiegervater schon die Tuba spielt.

Und nun liegt sie schon lange im Pflegeheim. So hilflos und verletzlich.

Und wir bitten und betteln, dass sie gehen darf...aber immer wieder folgt ein neuer Tag im selben Zustand...oder im schlimmeren Zustand.

Wie gerne würde ich sie jetzt nochmal zu laut singen hören...


Ja, ich hadere und schimpfe ab und an mit Gott.

Frage nach dem Warum? und warum so lange?

Und erhalte keine Antwort.

Habe auch mal keine Worte mehr für IHN.

Oder ich bettele IHN an, bettle um Erlösung.

Ich sehe keinen Sinn in dieser Sache.

Ich bin einfach ohne Worte. Wortlos. Ratlos,. Hilflos. Manchmal kraftlos.


Und ich glaube, das ist ok.


Ich glaube, im Moment kommt es nicht auf große Worte, große Gebete, große Sinnhaftigkeit an.

Im Moment kommt es nur auf diese Sätze an:


Herr, wir gehören Dir. Du hast uns geschaffen. Du darfst entscheiden, was, wann und wie etwas mit uns geschieht. Und ich nehme es Dir nicht übel, dass Deine Wege anders sind, als meine Wünsche.


Und das ist in Ordnung so.

Er meint es gut mit uns, davon bin ich überzeugt.

Meine Aufgabe ist es jetzt, diese dickgedruckten Sätze auch in meinem Herzen zu fühlen und jeden Tag zu leben.



Jetzt sind es doch viele Worte geworden...verrückt.


Heute geht mein Gruß und Segen raus an alle pflegenden Angehörigen...er sieht Euch, er liebt Euch und keine Mühe, auch nicht die Kleinste, bleibt ungesehen vor den Augen unseres Herrn Jesus.

Für alle Alten und Kranken:


Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 

Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Psalm 23 



Seid lieb gedrückt, Birgit.


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