Vor genau einer Woche sind wir wiedergekommen aus unserem wunderschönen Urlaub: Knapp 2 Wochen aus allem raus sein, drei Tage lang gammeln, weil es draußen geregnet hat ( ich war mit meinem Buch in Indien zur Kolonialzeit, es war toll!) und danach viele sonnige Motorradtage...
Ich bin mit meinem Mann gemeinsam unterwegs gewesen in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz, wie haben zahlreiche Alpenpässe überwunden und zahllose Kehren gefahren- ich liebe es, als Sozia mitzufahren! Es war so toll!!! In den mehr als 2200 gefahrenen Alpenkilometern wurde mir immer wieder Gottes Größe und unfassbare Liebe bewusst: Er schenkt uns diese unglaubliche Natur und bewahrt uns. Er gönnt uns den Urlaub, die Erholung das Erfreuen an seiner Schöpfung!
Wieder gut Zuhause angekommen, habe ich es endlich mal geschafft, sehr zeitnah alle Taschen und Kisten auszuräumen, die Wäsche zu waschen und sogar direkt in den Schrank zu räumen!!! Ich mache extra die drei Ausrufezeichen, weil das bei mir nicht die Regel ist ;)
Ich war total motiviert, die Arbeits-To-do-Liste war auch schon fertig und Montag sollte es dann frisch erholt und mit Vollgas losgehen.
Dann kam der Montag.
Ich war ich total antriebslos, als Kinder und Mann morgens in Schule und Arbeit verschwunden waren...ich war soooo genervt von allem.
Aufräumen? Kochen? Meine Arbeit machen? Och nöööö...alles fiel mir schwer und ich hatte einfach keine Lust wieder in meine alte Rolle zurück.
Tagein, tagaus die selben Handgriffe: Für die Arbeit Päckchen packen, zur Post fahren...Spülmaschine ausräumen., was zum Kochen überlegen, aufräumen und wieder von vorne. Ich fing an zu zweifeln, ob meine Arbeit so gut ist oder ich lieber was anderes machen soll. So richtig im Nach-Urlaubs-Blues war ich.
Ich war genervt von meinem Alltag und konnte mir gar nicht erklären, wieso.
Kennst Du so etwas auch? Das man nach einem totalen Hoch in ein echtes Tief gleitet, ohne erkennbaren Grund?
Eben beim Aufbügeln unserer Kleider für die Hochzeit unseres Neffen morgen, fiel mir etwas ein.
Vor fast 20 Jahren hatte mein Mann einen schlimmen Skiunfall. Er brach sich 2 Rückenwirbel und ist damals um Millimeter am Rollstuhl vorbeigeschrammt.
GOTT SEI DANK hat er sich erholt. Aber es war damals eine lange Zeit im Krankenhaus und in der Reha, die wir als junges Ehepaar überstehen mussten: Alles war anders. Nichts lief "normal", jeder Tag war aufregend und am Anfang voller Ängste. Ich vermisste meinen Mann. Ich weiß noch , wie ich damals gesagt hab: " Ich hab mich immer so über alles Alltägliche geärgert, aber jetzt sehne ich mich nach unserem Alltag! Ich wünsche mir so sehr wieder das ganz normale Leben zurück."
Dieser Satz kam mir eben in den Sinn.
Und dann hab ich tief Luft geholt und Gott danke gesagt, dass er mir genau diesen Satz nochmal in Erinnerung gebracht hat. Alltag ist nichts schlechtes- im Gegenteil! Alltag gibt uns Halt und Kraft- wer hat schon JEDEN TAG die Kraft für Neues und Aufregendes?
Und würden Highlights wie Urlaube, Konzerte, Feiern und andere Events nicht auch ihren Reiz verlieren, wenn es den Alltag nicht gäbe?
Also möchte ich jetzt Tag für Tag mein alltägliches Leben aus Gottes Hand nehmen: als Geschenk, als das, was er mir zugedacht hat. Ich hoffe, das klappt!
"Kommt her alle, die ihr mühselig und beladen seid- ich will Euch erquicken!"
Matthäus 5,5
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