Vor ein paar Tagen kam eine Bestellung mit Kunstdrucken bei mir an.
Qp-rints (unbezahlte Werbung- ich schreib das mal lieber dazu) bietet ein Bundle mit über 40 Kunstrucken in DIN A 4- kleine Bilder mit biblischen Versen, christlichen Aussagen oder einfach schönen Fotos. Lange war es vergriffen, aber jetzt wieder bestellbar. Man kann sich z.B. daraus ne tolle Fotowand basteln, die Bilder rahmen oder einzelne Bilder weiterverschenken...naja, ich wollte die Bilder schon länger kaufen und jetzt war es soweit: Das Päckchen lag im Briefkasten. Gespannt machte ich den dicken Umschlag auf und blätterte durch: Schöne Bibelverse in toller Kaligraphie...hach- das tolle "Adler-Bild" von Philipp Mickenbecker, dass ihr schon vom Beitrag "Ach Philipp" kennt, ist auch dabei, ich blättere durch und freue mich dran und dann kommt das:
Ein Foto von einem bewegten Meer und nur zwei Worte stehen darauf:
Jesus schlief.
Und ich schaue auf dieses Bild und es packt mich total. Er hat geschlafen bei stürmischer See. Mir kommen die Tränen, ich suche mir einen besonderen Platz im Wohnzimmer stelle das Bild auf und seit einer Woche ist dieses Bild mein Anker, mein Trost und eine große Hilfe.
Warum?
Für mich ist es die kürzeste Predigt, die ich bisher gehört habe, aber eine, die mein Herz dermaßen berührt hat und genau zur richtigen Zeit kommt...
Um zu verstehen, das die Worte "Jesus schlief" nicht bedeuten, dass Jesus was verschlafen hat, er die Augen verschlossen hat und nix mitbekommt, sondern genau das Gegenteil hier der Fall ist, möchte ich Euch kurz die Begebenheit erzählen, die sich zugetragen hat und uns die Bedeutung dieses Satzes aufschlüsselt.
Jesus hatte einen ereignisreichen Tag am See Genezareth, er heilte Kranke und predigte vielen Menschen. Am Abend möchte er mit seinen Jüngern über den See fahren, ans andere Ufer. Er legt sich hinten ins Boot und schläft sofort ein, seine Jünger segeln gemeinsam mit ihm über den großen See. Doch es kommt ein heftiger Sturm auf. Die Männer im Boot bekommen es mit der Angst zu tun: Die Wellen sind meterhoch, das Wasser lief ins Boot hinein- sie drohen zu sinken.
Jesus schlief. Hinten im Boot.
Die Jünger- alles gestandene Männer und zum Teil erfahrene Seeleute- haben so eine Angst, dass sie Jesus wecken. Sie sind auch ein bisschen entrüstet, das Jesus einfach schläft, wo sie doch Angst um ihr Leben haben. Wie kann er nur???
Jesus steht auf, sagt zu dem Sturm " Sei still! Schweig!" und der Sturm hört sofort auf, die See ist wieder spiegelglatt, innerhalb von Sekunden.
Er dreht sich zu den Jüngern um und fragt: "Warum habt ihr Angst? Habt ihr noch immer kein Vertrauen zu mir?" Und die Jünger begreifen voller Entsetzen, mit wem sie es hier wirklich zu tun haben. Mit Gottes Sohn, dem ALLES gehorcht.
Warum mich dieses Bild so gepackt hat?
Weil ich auch gerade das Gefühl habe, mitten im Sturm zu stecken, mir schwappt das Wasser auf die Füße und ich weiß manchmal nicht, ob ich an der anderen Seite des Sees ankomme.
Vielleicht kennt ihr das Gefühl auch? Wenn sich das Leben plötzlich verändert,
es Probleme gibt ? Und man irgendwie nicht weiß, wie geht es weiter?
Wenn das Leben, das man gewöhnt ist und das man geplant hat, plötzlich ganz anders läuft, sich verändert, einem ein Sturm um die Nase braust, der uns Angst macht?
Bei mir sind es gerade die allgemeine lieblose Situation in der Welt, aber auch Entscheidungen, die zu treffen sind: Wo ist mein/unser Platz? Wie machen wir nach Corona mit allem weiter? Wie geht es mit meinen Eltern weiter, wenn sie nicht mehr alleine leben können? Ach, ich könnte ne lange Liste schreiben...
Manche Stürme, die wir bewältigen müssen sind negativ, wie z.B. Probleme in Beziehungen, du hast Ärger in Schule, Studium und Beruf , Krankheit und Tod brechen über dich hinein, die Klimakrise macht dir Angst oder du fühlst dich einfach allein in deinem Boot.
Manche Stürme sind an sich gar nicht so schlimm, vielleicht sogar richtig schön, gehören zum Leben dazu und doch machen sie einem auch Angst: Berufswahl, Prüfungen, Partnersuche, Ehe, Schwangerschaft, Elternschaft gehören zum Beispiel dazu. Und dann auch Umbrüche, wie z.B. ein Umzug, die Kinder gehen in die KiTa oder in die Schule, die Kinder ziehen aus (was wird dann aus mir? Was mache ich denn jetzt???), soll ich mich beruflich neu orientieren? Wo ist mein Platz in der Gemeinde? Wo will ich mitarbeiten?
Ach und dann stapelt sich hier noch die Wäsche und es müsste dringend noch alles geputzt werden... es stürmt in unseren Leben, oder? Es braust uns um die Nase, manchmal schlingern wir auf Deck von Steuerbord zu Backbord und haben wirklich Angst zu kentern.
Aber Jesus schlief inmitten des Sturms. Er war total entspannt. Weil er keine Angst haben muss vor dem Sturm. Denn er ist der Chef vom Sturm.
Und dieser Sturm- Bezwinger ist unser Herr und Freund. Er ist in unseren Herzen, wenn wir ihn da reingelassen haben. Ich habe das zum Glück vor vielen Jahren getan und kann mich nun darauf verlassen, das er mit mir in den Stürmen dieser Zeit ist. Er war total entspannt, was auf ihn zukommt, damals in dem Boot. Und weil Jesus mir zugesagt hat, er ist bei mir alle Tage, bis zum Ende der Welt ( und es Euch genauso verspricht, wenn ihr ihn lieb habt), kann ich total entspannt in die Zukunft sehen. Egal welche Stürme noch kommen. Jesus schlief und ich darf auch schlafen. In Ruhe und Frieden,
Weil er zum Schluss alle Stürme stillt.
Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« Sie schickten die Menschen nach Hause und fuhren mit dem Boot, in dem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen. Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken. Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da weckten ihn die Jünger und riefen: »Lehrer, wir gehen unter! Kümmert dich das denn gar nicht?« Jesus stand auf, gebot dem Wind Einhalt und befahl dem See: »Sei still! Schweig!« Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still. »Warum habt ihr Angst?«, fragte Jesus seine Jünger. »Habt ihr denn noch immer kein Vertrauen zu mir?« Voller Entsetzen sagten sie zueinander: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«
Markus 4,35-40
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28,20
Bilder: qp-rints.de
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