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Jahreszeiten der Seele

Heute hat die liebe Janina einen Gastbeitrag für Euch geschrieben,

wir freuen uns sehr!!!!


Wie die anderen hier schreibenden Königstöchter bin ich auch Teil der Ev. Gemeinschaft Büschergrund, wenn auch mit räumlicher Entfernung. Denn seit etwa einem Jahr lebe ich in Bosnien und Herzegowina, wo ich als Deutschlehrerin arbeite. Ich wünsche mir, hier ein Segen zu sein und möchte miterleben, wie Gott Herzen frei macht und meine Wahlheimat zum Positiven verändert.


Gerne möchte ich euch mit in ein Thema nehmen, dass mich in den letzten Wochen beschäftigt hat: die Jahreszeiten der Seele

Prediger 3,1-8 beschreibt, dass alles im Leben seine Zeit und einen vorgesehenen Zeitpunkt hat. Hier ein paar Beispiele aus diesem Text, in der Bibel stehen noch mehr:

- Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte ausreißen hat seine Zeit

- Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit

- Umarmen hat seine Zeit, und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit

- Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit

- Aufbewahren hat seine Zeit, und Wegwerfen hat seine Zeit


Bei einer Online-Freizeit konnte ich mich ausgehend von diesem Text mit den Jahreszeiten der Seele beschäftigen. Denn wie die Natur gehen auch wir durch verschiedene Phasen – schwere und schöne.

Herbst ist eine Zeit der Ernte. Das kann eine fröhliche Zeit sein; aber auch eine Zeit der Enttäuschung, wenn wir nicht erreicht haben, was wir wollten. Herbst steht auch für Abschied nehmen.

Winter ist eine Zeit von Ruhe, vielleicht auch Stillstand. Ein ähnliches Bild, das wir in der Bibel häufig finden sind Wüstenzeiten oder Zeiten in der Wildnis.

Frühling bedeutet neues Leben. Totes Land erwacht und verwandelt sich in blühendes Leben. Eine tolle Bibelstelle dazu ist Jesaja 35.

Und der Sommer – das ist eine Zeit in der es „einfach läuft“, in der es Wachstum und Grund zum Feiern gibt.

Natürlich heißt das nicht, dass diese Zeiten mit einer festen Reihenfolge oder Dauer im geistlichen Leben eines Menschen auftreten. Doch das Bild der Jahreszeiten lässt uns besser verstehen, wie Gott gerade wirkt. Das bringt Geduld, Orientierung und realistische Erwartungen. Wir suchen ja mitten im Winter keine frischen Erdbeeren im Beet und haben nicht den ganzen Sommer über Angst vor einem Schneesturm.

Für mich ist besonders hilfreich, mich zu erinnern, dass jede und jeder ganz individuell durch diese Lebensphasen geht: Wenn bei mir innerlich Sommer ist, kann das bei meiner Nächsten ganz anders sein. Für sie ist es vielleicht gar nicht dran, sich voller Motivation in den Trubel des Sommers zu stürzen, denn Gott will ihr in der Stille des Winters begegnen.

Auch in meiner interkulturellen Arbeit gibt es Zeiten, die so richtig Sommer sind: neue Menschen kennenlernen, neue Orte entdecken, kreative Unterrichtsstunden durchführen, Gottes Reden hören, neue Pläne schmieden, Gemeinschaft gestalten und genießen – volle und reiche Zeiten.

Doch manchmal ist es auch öde und zäh. Zum Beispiel als ich zwei Wochen lang fast täglich zur Bank gegangen bin, weil ich ein Konto eröffnen wollte, was als Ausländerin etwas kompliziert ist. Dazu kam, dass ich nicht so aufdringlich bin, wie es nötig wäre, um den Prozess zu beschleunigen. Am Ende war ich so frustriert darüber, wie viel Zeit und Energie diese Kleinigkeit gekostet hat. Im Wissen darum, dass es „für alles eine bestimmte Stunde gibt“ (Prediger 3,1) kann ich gnädig mit mir sein. Es darf auch mal Winter sein. Winter ist keine Zeitverschwendung. Ich muss nicht erwarten, dass ich jederzeit etwas Bedeutendes tue, absolut glücklich und perfekt ausgelastet bin.

Nein, vielmehr kann ich mich mit dem identifizieren, was Paulus in Philipper 4,12+13 schreibt: „Ich kenne Überfluss und Mangel. Durch den, der mich stark macht, kann ich in allem bestehen.“ Gott ist in allen Jahreszeiten der, der mich stark macht. Ihm kann ich vertrauen, dass er mich durchträgt und der Winter nicht für immer bleibt.


Welche Jahreszeit beschreibt die Lebensphase, in der du dich befindest? Ich möchte Dich ermutigen, mit Gott ins Gespräch darüber zu kommen!


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