Auf YouTube habe ich mir mehrere Playlists erstellt, wie z.B. eine mit schönen Rezepten, eine mit Worship, eine andere um Aquarellmalerei zu lernen, eine zum Thema Politik, und eine mit 20 Minuten Workouts,
mit Jazz...
Es gibt auch eine Playlist mit dem Titel „GEMACHT für diese Zeit“
Das erste Lied in dieser Liste stammt von Timo Langner. Sein Refrain beginnt mit den Worten: „Ich bin gemacht für diese Zeit, gemacht für diesen Ort.“ Als ich diese Worte zum ersten Mal höre, steigt die Wut in mir hoch.
Ich bin für diese durchgeknallte Zeit, in der ich gerade leben muss, ganz bestimmt nicht gemacht! Leute, ich bin Jahrgang 1966.
Ich bin doch nicht gemacht für eine Welt,
*mit Krieg in Europa, mit Millionen Flüchtlingen, deren Sprache und Kultur ich nicht verstehe
* in der fast jedes Gespräch mit der Frage nach meinem Impfstatus beginnt
*mit Platzregen, der Erdrutsche verursacht und Häuser verschüttet,
*in der ich meinen Dieselopel verschrotten soll und für ein Elektroauto sparen muss, von dem ich nicht weiß, wie lange sein Akku hält und wie ich diesen dann entsorgen kann,
*in der ich mindestens drei Mal pro Woche angerufen werde, weil jemand meinen Computer reparieren will, der gar nicht kaputt ist,
*in der ich abklären muss, ob ich über Signal, Messenger oder Telegramm oder doch noch über WhatsApp kommuniziere soll,
*in der ich zwischen hundert Brotsorten wähle
*in der unsere Kinder und Jugendlichen ihr Geschlecht selbst wählen sollen, ungeachtet ihres biologischen Geschlechts
*in der es gefühlt schon in jeder Familie einen krebskranken Menschen gibt
*in der meine Freundin, die Gott vom Krebs geheilt hat, jetzt durch Corona unglaublich geschwächt ist
Diese Welt ist so chaotisch, so grenzenlos, so unberechenbar. Aber gleichzeitig ist sie so wunderbar, überraschend und schön, voller unentdeckter Geheimnisse, toller Ideen und interessanter Menschen. Dieser Gedanke schiebt sich drängend an die Oberfläche, während ich noch an meiner Liste mit den neuen und für mich schwierigen Situationen schreibe.
Ich werde dankbar für
*Katharina, sie begleitet die ukrainischen Flüchtlinge mit viel Zeit und Geduld, hier in Friesenhagen. Sie hilft uns durch ihre Übersetzungen, beim ersten Kennenlernen unserer neuen Mitbewohner, so dass Gemeinschaft entstehen kann
*den Firmenchef, der auf eigene Kosten seine Baufahrzeuge benutzt, um den Schlamm aus den überfluteten Häusern an der Ahr zu holen,
*mein letztes Zoommeeting und die offene Atmospäre
*die Notwendigkeit mir Gedanken machen zu müssen zum Thema: FRAUSEIN und ich werde neu dankbar für meinen Mann
*eine Organisation, die gut erhaltene Schulranzen und Handtaschen sammelt und damit vielen Kindern und Frauen Freude macht
*meine Freundin, die in Paraguay ihrer Nachbarin hilft sich eine Verdienstmöglichkeit aufzubauen
*„Klasse2000“, ein Projekt, das Kindern Lebenskompetenz vermittelt und so ihre Gesundheit stärkt und sie vor Sucht und Gewalt schützt.
*die First Respondergruppe, der Freiwilligen Feuerwehr in Friesenhagen. Alle Teilnehmenden verbringen immer wieder viele Stunden mit Weiterbildung, damit sie Menschen in Notsituationen qualifiziert helfen
*Mitarbeiter in Krankenhäusern, für Menschen in der Forschung, Pflegepersonal, für die Polizei, die Lehrer, Menschen in der Produktion… die unter erschwerten Bedingungen durchgehalten haben
*für Menschen, die sich nach der Arbeit im Sportverein, in der Jungschar, in der Politik, als Imker, als Grüne Dame…engagieren,
*meinen 87-jährigen Nachbarn, der für die 94-jährige Nachbarin einkauft und meinen anderen Nachbarn, der anruft, wenn bei uns mal wieder die Garage offen steht und das Licht brennt
Gott hatte die Idee mich in diese Zeit und diese Welt zu stellen.
Ich hätte auch gar nicht gewusst, in welches Zeitalter oder an welchen Ort ich am besten passen würde. Gott hat mich für diese Zeit geschaffen, in der sich so viel verändert. Ich darf meinen Platz einnehmen und gestalten.
Von meinem Nachbarn und von JESUS darf ich lernen, wie das gelingen kann. JESUS fand diese Welt nicht zu durchgeknallt, zu verrückt, um in ihr zu leben. Er kam, um in dieser Welt sein Reich zu bauen, mit mir und mit meinem Nachbarn…
Bisher habe ich drei Beiträge auf meiner Playlist zum Thema: „GEMACHT für diese Zeit“
Ein Lied erzählt davon, wie JESUS mit den Schwierigkeiten in der Welt, die ihm begegneten, umging:
„Wasser wird Wein. Blinde sehn.
Brot wird vermehrt Lahme gehen.
So bist nur du Herr, du allein.
Licht scheint in dunkelster Nacht,
Armen wird Hoffnung gebracht…“
JESUS stellt sich den Situationen des Alltags. Er begegnet denen, die ihm begegnen möchten mit seinem Menschsein und mit seinem Gottsein.
Ich möchte wie JESUS, verbunden mit Gott, mein Menschsein leben. Ja, Gott hat einen Weg, durch diese Zeit, durch die Ereignisse, durch das, was ich nicht durchschaue. Er kennt meine Fragen, meine Grenzen, meine Begabungen, meine Eigenheiten, meine Vergangenheit. Er geht mit mir seinen Weg. Mit seinem Beispiel, seinen Ideen, seinen Menschen, seinem Licht, seiner Hoffnung, seinen Worten, setzt er mich in Bewegung.
Unter der Rubrik „Ohrenschmaus“ findet ihr die drei Titel, die ich bisher in meine Playlist „GEMACHT für diese Zeit“ aufgenommen habe.
Es sind MUTMACH-Beiträge.
Hast du auch so eine Mutmachplayliste? Dann schick uns dein Lied, deine Geschichte, dein Buch, deinen Podcast, dein Erlebnis.
Mach den anderen Königstöchtern MUT.
Johannes 5, 19 Der Sohn JESUS kann nichts von sich aus tun; sondern nur, was er Gott den Vater tun sieht. Was der Vater tut, das genau tut auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selber tut. Und er wird ihm noch viel größere Dinge zu tun zeigen – Dinge, über die ihr staunen werdet.
Eure Damaris aus dem Wildenburger Land
-ein Lied von Timo Langner: Gemacht für diese Zeit Timo Langner – Gemacht für diese Zeit (Offizielles Musikvideo) I Wenn sonst nichts bliebe - YouTube
-der Königstöchter-Rapp: Gemacht für eine Zeit wie diese
-So bist nur du Herr: So bist nur du - YouTube
Quelle Bilder: Fotografiert aus Damaris` Aufstellbuch "Lass dein Leben Blüten tragen" SCM Verlag, Autorin ist Jeannette Mokosch
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