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AutorenbildDamaris

Danken!


Das kann ich, dachte ich.

Nach der Predigt zum Erntedankfest kann sich jeder einen Zettel mit nach Hause nehmen. Für eine Woche gibt es täglich 10 Spalten um einen Dank einzutragen. Die Herausforderung ist, die Gründe zum Danken sollen sich nicht wiederholen, also jeden Tag 10 neue Gründe zum Danken notieren. Mit dem Thema Dank beschäftige ich mich nicht zum ersten Mal. Vor etwa einem Jahr habe ich dazu einen Facebook Beitrag geschrieben. Und ich erinnere mich an einen so schönen Frauenabend mit dem Thema: DANK-BAR. In meinem Bücherregal steht auch einiges zum Thema. Trotz allem gestaltet sich das Ausfüllen der Liste sehr schwierig. Der Dankzettel wurde mit dem Vorschlag verteilt, ihn jeden Abend auszufüllen. Am ersten Abend liegt der Zettel noch nicht neben mir am Bett, ich verschiebe das Vorhaben also auf morgen. Am zweiten Abend versuche ich dann zu überlegen. Drei Sachen fallen mir auf Anhieb ein, dann kommt nicht mehr so viel. Ich merke, wie müde ich bin. Ich verschiebe das Danken auf morgen früh. Leider kann ich mich morgens nicht mal an die drei Gründe erinnern geschweige denn, an die Liste. Am dritten Abend schraube ich die Ansprüche von 10 auf 5 herunter. Die ganze erste Woche gelingt es mir nicht diese Liste vollständig auszufüllen. Mich ärgert es, dass ich als Verhaltenstrainerin, das nicht hinbekomme. Mich ärgert überhaupt gerade eine Menge! Eine Ärgerliste mit 10 Punkten könnte ich ruckzuck ausfüllen:

1. Benzinpreise

2.Coronapolitik

3.Ich war in diesem Jahr noch nicht einmal am Meer, meine Nachbarn schon drei Mal! Wirklich! Und sie sahen so gut aus als sie vor einer Woche wieder nach Hause kamen.

Ich erzähle einer Freundin, dass ich es nicht schaffe, mit dieser Dankliste. Als ich ihr von meinen abendlichen Versuchen berichte erklärt sie mir, sie würde sich eher in der Mittagspause Zeit nehmen für einen Dank oder für zwei oder drei „Danks“. Wie heißt Dank denn in der Mehrzahl. Dafür gibt’s ja nicht mal ein Wort.

Manchmal ist es richtig anstrengend gleich mehrere Dankgründe zu finden.

Dabei ist mir klar, dass dankbare Menschen zufrieden, glücklich und sympathisch sind. Ja das ist so. Aber der Auslöser, mir überhaupt die Dankübung in Papierform mit nach Hause zu nehmen, waren die starken Sätze aus Psalm 50 Vers 23, die in der Erntedankpredigt zitiert wurden.

DANK ist die OPFERGABE, die Gott ehrt.

Wer diesen Weg einschlägt, wird das HEIL GOTTES sehen.

Es geht in diesem Satz darum Gott meinen Dank zu bringen. Wenn da der Dank als Opfergabe beschrieben wird, ist es also gar nicht so abwegig, dass mich das etwas kostet, etwas Zeit, einige Gedanken und vielleicht auch Taten. Ich komme zu Gott, bin mit ihm im Gespräch, über meinen Alltag, meinen Ärger und suche nach Dank, den ich ihm bringen möchte. Ich wende ihm mein Gesicht zu, mache mich auf den Weg in seine Nähe und überlege, was ich ihm mitbringe. Ich erinnere mich an den Satz von Jesus: „Was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“ Ich gebe Gott etwas von dem was er mir gegeben hat, etwas von dem, was ich mit seiner Kraft und seinen Gaben gelernt, erreicht, durchgestanden, entfaltet, begriffen, angebaut, geschaffen, ertragen, aufgebaut, vergeben…habe. Vielleicht die erste reife Gurke, einen Blogartikel, eine Entschuldigung, ein Trotzdem, zum 100. Mal ein offenes Ohr, ein Gebet, geduldiges Erklären, ein ganz persönliches Geschenk…Ich möchte Gott ernst nehmen. Ich möchte das HEIL GOTTES sehen! Das wünsche ich mir für meinen Alltag, meinen Beruf, meine Beziehungen, eben für mich. Darum möchte ich lernen Dank zu opfern. Dank opfern bringt mich am Ärger vorbei zu Gott. Gott erinnert mich das anzusehen was er schafft, was er möglich macht, was er schenkt, was ich wirklich brauche und gebrauchen kann. Gottes Gaben bringen Heil. Bei manchen Gaben Gottes brauche ich viel Zeit, um das zu erkennen. Ich schaffe es immer noch nicht jeden Tag 10 neue Dankpunkte zu dokumentieren. Es dauert eben einfach manchmal lange mich zu einem Dank durchzuringen. Ganz langsam verstehe ich die Sätze aus dem 1. Brief an die Thessalonicher im Neuen Testament besser:

Hört niemals auf zu beten.

Dankt Gott unter allen Umständen!

Das will Gott von euch und das ermöglicht er euch durch Christus.

Es gilt dranzubleiben, zu trainieren, immer wieder hinzusehen, nachzufragen und dann einfach zu danken.

Hier ein Auszug aus meiner Dankliste:

Danke,

*dass ich C……. besser kennenlernen durfte beim gemeinsamen Spaziergang,

*für die Herbstdeko, die ich aus dem Keller holen konnte

*für das ehrliche Telefonat, und das Vertrauen von ____

*für mein großes Fenster im Arbeitszimmer

*dass mein Mann heute so viel geschafft hat und gesund durch den Verkehr gekommen ist

*für die Vorfreude in der nächsten Woche Kraniche zu beobachten

*dass K…. ein gutes Arztgespräch hatte

*dass ich endlich das Rechnungschreiben erledigen konnte

*für die verschiedenen Geschmackserlebnisse von Hagebutte, Sauerampfer, Streuobstapfel, gebratenen Pilzen, Mehlbeere

*für die Einladung zum Kartoffelauflauf von U…

*für A….., von der ich so viel lernen darf

*für Psalm 50 Vers 23

*dass die Suppe für alle gereicht hat. Mir wurde heiß, als ich merkte, dass ich zwei Personen einfach nicht mit eingerechnet hatte. Ich brauchte mich also gar nicht darüber zu ärgern, dass zwei andere Gäste aus für mich sehr komischen Gründen kurzfristig abgesagt hatten.

*dass du mir sehr deutlich gezeigt hast, dass es mir nicht immer gelingt ehrlich zu sein und das du mir vergibst. So konnte ich ……die Unehrlichkeit von …..viel besser ertragen und vergeben.

*dass ich heute mehr als 10 Dankpunkte finden konnte! WOW! 😊

Ihr lieben Frauen, ich wünsche euch von Herzen viele Dankpunkte und Gottes Heil. Gottes Heil, was ist das denn eigentlich? Ich denke das wir heil werden, so heil, dass wir in Gottes Gegenwart passen. Gott zerstört das was uns zerstören will. Aber ihr merkt schon, dafür könnte ich auch mal eine 10Punkteliste machen. Ein gutes Thema, so kurz vor Weihnachten: „Euch ist heute der HEILand geboren.“ .Wenn ich eine Woche mit 10 Gründen zum Danken schaffe ist das vielleicht das nächste Thema über das ich abends im Bett nachdenke, oder in der Mittagspause.




Anmerkung: Unter "DIY" findet ihr die "Mach-dich-glücklich-Challenge"- da könnt ihr genau so einen "Dankbarkeitszettel" runterladen *Klick hier*

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