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AutorenbildDamaris

Wer aufblüht, wird gesehen!



In diesem Frühsommer beobachtete ich die Mohnblumen. Ein Drittel meines Gartens war mit kleiner Mohnblumensämlingen bedeckt. Am Anfang, als sie noch ganz winzig waren wusste ich nicht was da wächst. In meiner Neugier und Entdeckerlust ließ ich die vielen kleinen Pflanzen auf einem kleinen Streifen stehen. Pflanzen die blühen, Samen und Früchte tragen lassen sie sich viel einfacher bestimmen. Aber so weit war es noch nicht. Als die Tage wärmer wurden wuchsen sie explosionsartig. Und schon bald entwickelten sich die behaarten und scheinbar viel zu dünnen Stängel mit den grünen Knospenkapseln. Da erkannte ich, in meinem Garten wachsen Mohnblumen. Wie schön! Mohnblumen sind Zeigerpflanzen. Sie zeigen uns, der Sommer ist nicht mehr aufzuhalten. Alle Mohnblumen ließen ihre Köpfe hängen. Lag das an dem trockenen Boden? Komisch, das war mir noch nie aufgefallen. Trotz Trockenheit entwickelten sich die Mohnblumen prächtig. Nach einigen Tagen bemerkte ich vereinzelt aufgerichtete Mohnblüten. Das wunderte mich. Kerzengerade, den Kopf fast ein wenig stolz oder vielleicht entschlossen, streckten sie sich in die Höhe. Heute weiß ich, so sind die Mohnblumen, so entwickeln sie sich. Irgendwann entschließen sie sich zu blühen und dazu müssen sie sich aufrichten, den Kopf dem Himmel und der Sonne entgegenstrecken. So sind sie gemacht. Das gehört zu ihrer Natur! Ich wählte eine Blüte aus und beobachtete sie täglich mehrmals. Nachdem sich die Blüte aufgerichtet hatte dauerte es nicht mehr lange und die feste grüne Blütenkapsel bekam einen Riss. Das zerknitterte Rot wurde sichtbar. Die starre Kapsel war zu eng für die Blütenfülle. Schon am nächsten Tag entfaltete sich die rote Schönheit, mit ihren glänzenden, hauchdünnen Blättern. Ihr Rot leuchtete durch meinen Garten. Immer wieder öffnete sich eine Blühte. Manche knallrot mit schwarzem Inneren, manche orangerot mit gelbem Zentrum, andere erstrahlten in dunklem Pink. Jeder Gartenbesucher, der das farbige Leuchten sah freute sich mit mir. Die wunderschönen pollenreichen Blüten wurden von Bienen und Hummeln entdeckt. Mohnblühten sind typische Pollenblumen. Die Bienen finden reichlich Nahrung, Pollen und Nektar, wenn sie der Mohnblüte einen Besuch abstatten. Gleichzeitig bringen die Bienen den männlichen Pollen auf die weibliche Narbe und befruchten so die Blüte. Die Schönheit der Mohnblume wird sich durch die entstandenen Samen verbreiten und viele Leuchtpunkte in das Leben von Menschen und Tieren bringen.

Aufblühen, ein ganz natürlicher Vorgang, jedenfalls bei Mohnblumen. Und bei mir und bei dir? Ich bin davon überzeugt, auch bei mir und dir hat Gott alle Voraussetzungen zum Aufblühen in unser Leben gegeben. Auch ich bin Gottes Schöpfungsidee. Ich bin Mensch und darf mich entscheiden aufzublühen. Auch auf trockenem Boden? Mohnblumen schaffen es auf trockenem Boden, Schneeglöckchen blühen in Eiseskälte. Ich entschließe mich meinen Kopf nicht hängen zu lassen, sondern mein Gesicht, mein Herz, mein Ohr Gott hinzuhalten, um von ihm die Wahrheit über mein Sein, meine Bestimmung zu erfahren. Ich nehme mir vor, niemand, keine Erfahrung der Vergangenheit und kein trockener Boden, redet mir ein, ich hätte meine Blühfähigkeit verloren. Ja, es scheint manchmal so, aber JESUS sagt: Wer in mir bleibt, und ich ihn ihm, der bringt viel Frucht. Vor der Frucht kommt die Blühte. Ihm will ich glauben! Ihn will ich fragen: Wer bin ich, was kann ich zeigen, was kann ich geben? Die Entscheidung mit Gott zu leben, ist ein JA zum Leben, ein Ja zum Erblühen. Möchte ich gesehen werden, das Leben anderer mit meinem Leuchten verschönern, mit meinen Farben, mit meinen Samen, mit meinen Erfahrungen? Können andere den Reichtum, den Gott in mich hineinlegt schmecken, sehen, sich erfreuen, und so Gott kennen lernen, den Geber aller guten Gaben?

Das wäre ein Blühen und Summen und Feiern!



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