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AutorenbildBirgit

Vermissung!!!


Heute morgen bin ich wach geworden und habe den Sommer vermisst. Richtig dolle vermisst!!! Der letzte Sommer war zwar zu trocken und- ja so um die Mittagszeit- viel zu heiß. Aber am Morgen war es sooo traumhaft schön. Ich bin ja in der meist tollen Lage, mir meine Arbeitszeiten selbst einteilen zu können, außerdem ist das, was früher Hobby war, jetzt mein Beruf. Deshalb habe ich den ganzen langen Sommer über ein bestimmtes Ritual gehabt: Morgens um 8 mit ner Tasse Kaffee, dem Spinnrad und meinem Handy auf die Terrasse. Meine Bibellese-App auf "Vorlesen" gestellt, den Bluetooth-Lautsprecher angemacht , meinen Bibelleseplan gehört und dabei Garn gesponnen. Das Spinnrad quietschte, die Vögel zwitscherten, der Kaffee dampfte und ich habe das gesamte Neue Testament vorgelesen bekommen in der ersten Wärme der Sonnenstrahlen. Hach, war das schön. So idyllisch.

Gerade kommt mir der Gedanke, dass Gott mich da hat Kraft tanken lassen, für das was später im Herbst kommen sollte und nun zu bewältigen ist. Der Herr ist echt der Knaller, so liebevoll und umsorgend...

Ja, und heute morgen vermisse ich dieses warme Idyll. Gut, es mag daran liegen, dass gerade wieder wie verrückt Schneeregen

runterkommt ( wir nennen dieses Matschzeug hier Schneegen- der Einfachheit halber) und ich letzte Woche schon fast mit Frühling gerechnet hatte.


Aber ich vermisse die leichten Tage...

Erstmal möchte ich mich bei Euch entschuldigen, dass ich mich so lange hier nicht mehr gemeldet habe. Es tut mir leid, wenn ihr hier auf der Seite nach neuen Einträgen gesucht habt und nix gefunden habt ( Kleiner Tip: Es gibt die Möglichkeit, Euch per Mail benachrichtigen zu lassen, wenn es einen neuen Eintrag gibt, schaut mal bei den einzelnen Blogbeiträgen oben rechts "Anmelden"). Ja, hier war eine Weile tote Hose, weil ich mich furchtbar leer gefühlt habe, nach dem Schrecken mit meinen Eltern. Ich musste das erstmal verdauen, meine Mutter im Altenheim zu sehen und meinen Papa allein in meinem Elternhaus. Von der eigenen Mutter nicht mehr erkannt zu werden, ist ein Meilenstein, den man nicht so leicht wegsteckt. Aber mit viel Gebet, vielen Gesprächen mit meinem Mann und meiner Schwester, bzw. den Geschwistern, kriege ich das langsam unter die Füße. Gott tröstet da so ungemein!!! Wenn man selbst nicht mehr zur Mama durchdringt, ist es sooo ein Geschenk zu wissen, das Jesus jederzeit in ihrem Herzen ist und sie nie allein ist!

Ich vermisse meine Mutter. Die Mutter, die mich in den Arm genommen hat, die ich morgens anrufen konnte und ihr mal was vorjammern konnte, die sagte: "Nu is aber gut" oder " Do et gern, musstet sowiso!" oder "Datt haste gut gemacht" Ich würd sie so gern nochmal schallend lachen hören. Lustig, das war mir früher immer peinlich, wie laut sie dabei war...


Ja, es gibt Tage, da ist die "Vermissung" groß. Gestern sprachen wir über unseren Freund Michi, der viel zu früh starb und ich konnte mich nochmal an den Klang seines Kicherns erinnern, wenn er ein besonders gutes Blatt auf der Hand hatte. Und dann fehlt er mir so. Ich denke, da könnt ihr alle mit mir mitfühlen, wie es ist, einen geliebten Menschen nicht mehr bei uns zu haben. Da tut Vermissen manchmal richtig weh. Zeit heilt nicht alle Wunden. Manche Wunden tun auch nach 20 Jahren noch weh.


Ich vermisse manchmal alte Freunde. Manche Freundschaften sind gescheitert, andere sind einfach im Sande verlaufen. Manchmal hab ichs versaut, manchmal der/die andere Person. Manchmal hat man sich so in andere Richtungen entwickelt, dass man sich einfach nichts mehr zu sagen hat. Kennt ihr das?


Manchmal vermisse ich meinen früheren Körper. Vielleicht ist das ein komischer Gedanke, aber ich erinnere mich noch genau an die Zeiten, da ich meinen Körper einfach kaum beachtet habe- er war einfach da und funktionierte. Das war cool. Und ich wusste das gar nicht zu schätzen. Heute muss ich morgens erstmal ne Bestandsaufnahme machen: Ist noch alles da? Wo knackt es? Erstmal ein paar Übungen machen oder wage ich es, einfach so die Füße vors Bett zu stellen? Ibuprofen oder reicht ne Salbe? *lach*


In den letzten 3 Wochen sind in unsere Familie 2 neue Babys geboren worden- eins süßer, als das andere, 2 kleine Mädchen, Nichte und (Groß?) Nichte. Es ist so, so schön und wir sind Gott unendlich dankbar für gesunde Kinder und Mütter.

Auch diese Zeit ist bei mir so lange rum und manchmal vermisse ich auch die Zeiten, als wir alles gemeinsam gemacht haben, die Familie so klar definiert war und auch meine Beziehung zu den Kindern so besonders - wie soll ich das beschreiben?- "nah" war. Aber ich genieße nach 25 Jahren Mama sein auch die Ungebundenheit.

Alles hat seine Zeit.

Ja, so ist es wohl und das hat Gott uns ja schon in seinem Wort gesagt:



Alles hat seine Zeit (Prediger3)

 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:

 Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;

pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;

töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;

abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;

weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;

klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;

Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit;

herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;

suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit;

behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;

zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit;

schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;

lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit;

Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.

 

Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen.

Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.

Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man sich vor ihm fürchten soll.

Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.


Auf der Terrasse sitzen hat seine Zeit, Hüttenschuhe tragen hat seine Zeit.

Mit der Mama laut lachen hat seine Zeit, ihr beim Schlafen die Hand halten hat seine Zeit.

Mit dem besten Freund Doppelkopf spielen hat seine Zeit, sich darauf freuen ihn im Himmel in den Arm zu nehmen hat seine Zeit.

Die Kinder fest im Arm halten hat seine Zeit, sie in die Welt zu entlassen hat seine Zeit.


Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man sich vor ihm fürchten soll.

Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.


ER ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.

Gut, das wir ihn kennen dürfen.


Seid feste gedrückt!

Birgit



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