Ostern liegt jetzt schon ein paar Tage hinter uns.
Für viele ein schönes Familienfest, aber auch viel Vorbereitung, Organisation und ja - einfach viel Arbeit.
Jetzt sind meine Kinder groß, aber ich weiß noch wie ich früher im Schlafanzug in aller Frühe draußen Eier für sie versteckt hab- oh, war das oft kalt!!!
Wir hatten ein schönes "Auferstehungsfest" dieses Jahr mit gutem Gottesdienst und Abends einen richtig, richtig guten Lobpreisabend. Das hat gut getan!!!
Seitdem denke ich über die Vorgänge am Grab nach, die Frauen, die sich aufgemacht haben, um Jesu Leichnam zu waschen und zu ölen.
"Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die ⟨Mutter⟩ des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben.
Und sie kommen sehr früh am ersten Tag der Woche zu der Gruft, als die Sonne aufgegangen war.
Und sie sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von der Tür der Gruft wegwälzen?"
So steht es in Markus 16.
Als Jesus am Kreuz starb, war keine Zeit mehr, irgendetwas mit diesem geschundenen Leib zu machen, der Sabbat kam und er wurde schnell ins Grab gelegt.
Diese drei Frauen machten sich nun auf, um diesen Liebesdienst an Jesus zu tun, ihn zu reinigen und mit duftenden Ölen einzureiben.
Drei Gedanken lassen mich dabei nicht los, deshalb gibt es jetzt auch noch einen österlichen Blogartikel, obwohl diese Feiertage schon so lange vorbei sind.
Erstens:
Ihnen war nichts zu teuer für ihren geliebten Herrn Jesus. Sie haben bestimmt nicht viel Geld gehabt, sie wanderten mit Jesus und den Jüngern schon länger durch die Lande und lebten bestimmt eher ärmlich. Trotzdem kauften sie wahrscheinlich sehr teure Salböle. Weil er es ihnen wert war.
Mir fiel dabei eine Begebenheit ein, als mein Schwiegervater gestorben war und die Bestatterin nun Kleidung brauchte, um ihn in seinen Sarg zu legen. Ohne mit der Wimper zu zucken suchte meine Schwiegermutter seinen besten Anzug und seine neueste Krawatte raus, die neusten Lederschuhe und das beste Hemd.
Und das, obwohl sie sonst eine fast schon übertriebene Sparsamkeit an den Tag legt.
Nur das Beste für das Liebste. So handelt wahre Liebe.
So handelte meine Schwiemu für ihren Mann, die drei Frauen für Jesus
und am Kreuz handelte Gott genauso.
Er gab das Beste was er hatte für seine Liebsten. Für Uns. Für Dich. Für mich.
Liebe ist großzügig.
Zweitens:
Aus Liebe überwindet man Ängste und auch Ekel. Liebe braucht kein Lob.
Ich denke, das Jesu gestorbener, über lange Stunden geschundener Körper ein schrecklicher Anblick gewesen ist. Sie hatten ihn auf Golgatha gesehen, das Blut und den Dreck, sie hatten den Gestank gerochen. Nach drei Tagen im ungekühlten Grab, wäre das alles bestimmt noch schlimmer gewesen. Und trotzdem wollten sie das tun.
Freiwillig. Ohne Aufhebens darum zu machen oder Lob ernten zu wollen. Um einem Toten noch was Gutes zu tun. Ein Liebesdienst.
Wie oft beschwere ich mich, wenn ich normale Alltagsdinge für meine Leute machen muss, Haushaltkram und ähnliches...und es mir nicht gedankt wird ( denke ich zumindest).Wenn ich mir für andere die Hände schmutzig mache und niemand sieht es? Dann bin ich quatschig und unzufrieden. Wo wirkt da bei mir die Liebe?
Absolutes Lernfeld für mich!!!
Der dritte Gedanke:
Sie gingen einfach los. Obwohl sie keine Ahnung hatten, wie sie zu Jesu Leichnam ins Grab gelangen konnten.
Sie gaben richtig viel Geld für verderbliches Salböl aus und sie liefen frühmorgens los zum Grab- ohne zu wissen, ob sie überhaupt was erreichen würden. Sie hätten sogar sehr unangenehm auf einige römische Wachen treffen können- wahrscheinlich sogar nicht gerade ungefährlich für 3 Frauen.
Es gab so viele Gründe, es nicht zu tun, so viele "Abers", so viel, was dagegen sprach. Aber sie machten es einfach. Sie gingen los. Von Liebe angetrieben mit der Zuversicht, das es schon irgendwie klappen würde. Mutige Frauen.
Ich gehe immer auf "Nummer Sicher". Wenn ich morgens irgendwo einen Termin habe, dann google ich erstmal, wo ich hin muss und am liebsten auch noch, wo ich da in der Nähe parken kann. Meistens schlafe ich dann auch nicht wirklich gut, weil ich alle Eventualitäten in meinem Kopf durchspiele und vorbereitet sein will.
Ähnlich ist es auch bei meiner Mitarbeit in der Gemeinde. Ich überlege und wäge ab. Wird mir das zu viel? Kann ich das? Liegt mir das? Schaff ich das? Kommt dann nicht meine Freizeit zu kurz?
Bequemer ist es, wenn alles so bleibt wie bisher...hmmm....
Überlegst Du, ob es nicht ein zu großes Wagnis ist, ein Leben als Christ zu leben? Was, wenn sich was ändert? Was passiert dann nur? Einfach loslaufen und probieren-wie die drei Frauen vorm Grab. Jesu Liebe lohnt dieses Wagnis, da bin ich sicher!!!
Die drei Frauen sind einfach los, haben Geld und Zeit investiert für Jesus.
Einfach mal losgelaufen und dann so richtig belohnt worden:
"Und als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein zurückgewälzt ist; er war nämlich sehr groß.
Und als sie in die Gruft eintraten, sahen sie einen jungen Mann zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem weißen Gewand, und sie entsetzten sich.
Er aber spricht zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferweckt worden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten.
Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er euch nach Galiläa vorausgeht! Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat."
Jesus lebt. Halleluja!
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